Die Lokale Ökonomie des 21. Jahrhunderts mitgestalten...

Eine eigene Regional-Währung für Wädenswil…?!

Andere Regionen und Städte machen es uns vor. Regiogeld hält die Wertschöpfung dort, wo sie geschieht, und fördert nachweislich die lokalwirtschaftliche Entwicklung. Die Spielregeln gestalten wir dabei gleich selber.

Warum eine eigene Währung für die Zukunftsfähigkeit unserer Region wichtig ist, erfährt man weiter unten…

Um was geht's eigentlich?

Info Projektgruppe OIKONOMIA

Gemeinwohl-basierte Lokalwirtschaft
Transition Wädenswil setzt sich für eine nachhaltige Regionalentwicklung abseits von dogmatischem Wirtschaftswachstum und überbordendem Konsum und mehr Enkeltauglichkeit, Lebensqualität und Gemein-wohl ein. Die Projektgruppe OIKONOMIA konzeptioniert dafür Ideen und konkrete Umsetzungsmassnahmen für eine zukunftsfähige Entwicklung der regionalen Wirtschaftskreisläufe. Ein zentraler Aspekt bildet dabei die Technologie „Geld“ und deren sozial sowie umweltverträgliche Wandlungsmöglichkeit.

Wir fragen uns…
Wie begegnen wir den Tücken der schädlichen, globalen Wachstumsspirale auf lokaler Ebene? Wie schaffen wir lokal widerstandsfähige Strukturen gegen globale Finanz- und Wirtschaftskrisen?
Wie gestalten wir unsere lokale, nachhaltige Geldzukunft?

Wirkprofil & Unterstützung
Wir organisieren Infoveranstaltungen, Diskussionen, Workshops und setzen gemeinsam um, was wir als Konzept entworfen und als Projekt ausgearbeitet haben.

Unterstütze uns und die Wädenswiler Bevölkerung beim Entwicklungsprozess hin zu einer ganzheitlichen, solidarischen und umweltverträglichen Regionalwirtschaft – wir freuen uns über weiteren Teamzuwachs!

Wirtschaft wieder lokal denken…

Herleitung Oikonomia & Begrifflichkeiten

Der Ursprung
Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern oikos, für Haushalt, und nemein, für Verwaltung/Verteilung. Im übertragenen Sinn soll die Wortverbindung Oikonomia bewusst die altgriechische Ausprägung einer auf Genügsamkeit (Suffizienz) und Subsistenz (Selbstversorgung) ausgerichteten, natürlichen Wirtschaftslogik widerspiegeln, welche bei der Bedürfnisbefriedigung nicht von Mangel, sondern von Überfluss ausgeht (Leshem, 2016). Dies ganz im Bewusstsein, dass ein „gutes Leben“ nur in einem funktionierenden Ökosystem möglich ist.

In der „Moderne“
Der aus der selben Wortpaarung gebildete Begriff Ökonomie, welchen wir heute für unsere ausbeuterische, nicht Ethik basierte Wirtschaftsdoktrin verwenden, steht somit im krassen Gegensatz zum altgriechischen Verständnis eines haushälterischen und genügsamen Lebensstils ohne unnatürliche Anhäufung von Reichtum (= Chrematistik). An diesen ursprünglichen Werten wollen wir von der Projektgruppe OIKONOMIA uns orientieren und weiterentwickeln.

Regionale Selbstbestimmung
Im Zuge unserer auf die lokalen Gemeinschaften in Wädenswil fokussierten Aktivitäten ergänzen wir das Begriffpaar Suffizienz (Genügsamkeit) und Subsistenz (Selbstversorgung) zudem durch das übergeordnete Prinzip der Subsidiarität (Selbstbestimmung). Konkret heisst dies; wir geben (Handlungs)-kompetenzen und somit Verantwortungsbereiche nur an ausser-regionale Stellen ab, wenn wir diese aus verschiedenen Gründen nicht selbständig bearbeiten können. Dadurch übernehmen wir wieder mehr Verantwortung für unser direktes Umfeld, unser Handeln und eine generationenverträgliche Entwicklung.

Impressionen und Rückblicke unserer Arbeit...

29.10.2019 // Dialogabend "Wie können wir die Lokale Ökonomie enkelinnentauglich gestalten?" (Kooperation mit Collaboratio Helvetica*)

Ein erstes Treffen, das entschleunigte, Frustrationen sichtbar machte, Hoffnung für die Zukunft weckte und fragte: Wie steht es derzeit um die lokale Wirtschaft? Wie sieht für uns eine zukunftsfähige lokale Wirtschaft aus?

Die Transition Projektgruppe Oikonomia hat gemeinsam mit Collaboratio Helvetica* einen Dialogabend zu einer zukunftsfähigen und ganzheitlichen Lokalen Ökonomie organisiert. So folgten am 29. Oktober 2019 eine Handvoll unterschiedliche WädenswilerInnen, darunter UnternehmerInnen, PolitikerInnen verschiedener Parteien, Studierende und LandwirtInnen, der Einladung. Dabei stand die Frage «Wie können wir die Lokale Ökonomie in Wädenswil enkelinnentauglich gestalten?» im Zentrum.

Beim Format «Dialogabend» steht das Erkunden einer Herausforderung im Vordergrund. Die Teilnehmenden lernen verschiedene Perspektiven kennen, um ein umfassenderes Verständnis für die Herausforderung zu entwickeln. Dabei stehen die Teilnehmenden repräsentativ für das grössere System.

In Wädenswil ermöglichte der Dialogabend einen Austausch zwischen Personen mit unterschiedlichen Hintergründen und Motivationen. Angeleitet von den beiden Dialogmoderatoren Matthias Goldenberger und Valentin Denzler, wurden die persönlichen Ansichten und eigenen Erfahrungen zum Thema erkundet.

Dialogabende, nach Collaboratio Helvetica, sind Prozesse und ergebnisoffene Räume, in denen es nicht primär darum geht auf ein bestimmtes Ziel oder Resultat hinzuarbeiten; die Ideation bzw. das Entwickeln von Lösungsansätzen kann in einer späteren Phase erfolgen, und basierend auf dem neuen Verständnis Lösungsansätze und Kollaborationen hervorbringen, die systemisch relevante Entwicklungsschritte ermöglichen.

«Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.» Albert Einstein

Im Dialog hat jeder die Möglichkeit, seine Sichtweise einzubringen und gehört zu werden. Dialog ist persönlich, im Zentrum steht das Teilen der eigenen Erfahrung zu einem Thema, nicht so sehr Verallgemeinerungen oder was wir denken, dass Dritte anders tun sollten. Es geht also darum, die Gesprächsebene zu wechseln und zu teilen, was uns an einem Thema bewegt, anstatt darüber zu debattieren, wer Recht hat.

Weshalb ist das wichtig? Weil aus einem neuen Verständnis heraus neue Lösungsansätze entstehen können, die gemeinsam getragen werden. Eigentlich ist Dialog etwas ganz einfaches, was wir alle aus unserem Leben kennen. Thomas Lee, Inhaber von Intercoiffure Les Artistes GmbH, sagt: «Der Dialogabend bot eine Plattform um in einem lockeren Umfeld, ausserhalb der üblichen Rollen, Gespräche zu führen und Ideen auszutauschen».

Die Teilnehmenden kamen mit sehr unterschiedlichen Motivationen an den Dialogabend ins «Stöckli» der Freizeitanlage. Doch in einem Punkt waren sich alle einig: Der Austausch und die Zusammenarbeit in Wädenswil muss gestärkt werden.

Als nächstes wird es, nebst eigenen Initiativen der Teilnehmenden, einen weiteren Dialogabend geben. Unser Ziel ist es, eine möglichst diverse Gruppe zusammenzustellen, um die Thematik der enkelinnentauglichen Lokal-Ökonomie noch weiter zu erkunden. Interessierte können sich unverbindlich bei der koordinierenden Projektgruppe melden.

*Collaboratio Helvetica ist eine Initiative, die entstanden ist aus der Überzeugung, dass wir für die Heraus-forderungen unserer Zeit neue Formen der Zusammen-arbeit und eine ganzheitliche Denkweise brauchen. Schlüsselelemente sind Kooperation und Dialog.

Mehr dazu unter https://www.collaboratiohelvetica.ch.
22.05.2019 // Genial lokal - Gemeinwohl-Ökonomie trifft auf Wandellustige

Als abschliessende Veranstaltung vor der «Sommerpause» organisierte die Projektgruppe OIKONOMIA einen weiteren Anlass in der Reihe «Genial lokal». Diesmal besuchte uns Ralf Nacke, Volkswirt und Unternehmensberater bei Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz. In seinem gehaltvollen Referat – die Präsentation kann hier angesehen werden – ging er anfangs auf die noch immer gewaltigen Herausforderungen ein, die wir uns mit der «Alten Wirtschaft» eingebrockt haben. Diese Wirtschaft hält nach wie vor am Glauben fest, dass unser Planet unbeschränkt Ressourcen hergibt und die Wirtschaft somit immer weiterwachsen kann. Zum Glück wissen wir es heute besser. Das reine Streben nach Finanzgewinn zerstört die eigentliche Wertschöpfungskapazität der Wirtschaft, und im Endeffekt unsere Lebensgrundlage.

So präsentierte uns Ralf Nacke neue Lösungsansätze und Wirtschaftsmodelle für die Gegenwart: beispielsweise die Grundlagen der Gemeinwohl-Ökonomie und wie die «eingebettete Ökonomie» des 21. Jahrhunderts aussehen könnte. Spezifisch ging Ralf Nacke auf das Instrument der Gemeinwohl-Bilanz ein. Damit lässt sich der unternehmerische Erfolg mit anderen Faktoren als nur dem Finanzgewinn messen, denn: Ein Unternehmen ist nicht erfolgreich, wenn es einen hohen Finanzgewinn erzielt, sondern wenn es einen grösstmöglichen Beitrag zum Gemeinwohl leistet! Betrachtet werden dabei beispielsweise Massnahmen zur Reduktion des Umweltverbrauchs, zur Erhöhung der Betriebsdemokratie oder zur Ethik des Beschaffungs- und Finanzmanagements.

 
Auch sprach Ralf Nacke über die Vorteile, die den teilnehmenden Unternehmen entstehen, wenn sie sich in (branchenspezifischen) Peer-Gruppen dem offenbarenden Prozess der Gemeinwohlprüfung stellen. Die Unternehmen fragen sich dabei: Welche
Bedürfnisse befriedigen meine Produkte? Schaffe ich durch meine Tätigkeit mehr Lebensqualität? Was trägt mein Wirtschaften zum Gemeinwohl bei? Durch den Prozess lernen sie viel über sich selbst und ihre Anspruchsgruppen, zu denen nun mal auch die natürliche Lebensgrundlage gehört. Es werden dadurch Zukunftsfähigkeits-Prozesse angestossen, die sich überbetrieblich oder auf Gemeindeebene fortpflanzen können. Wie etwa ein Gemeinwohlbericht einer ganzen Gemeinde aussieht, kann hier nachgeschaut werden: Gemeinwohlbericht der Marktgemeinde Nenzing.

Übrigens: Einen guten, umfassenden Überblick über die momentane Veränderung in der Ökonomie bieten folgende Slides von Thomas Doennebrink: Alte Ökonomie vs. Neue Ökonomie – Eine Gegenüberstellung. Wir leben im Wandel und das ist gut so. Es lebe der Homo collaborans!

Umfassender Literaturtipp: Schneidewind, U. (2018). Die grosse Transformation. Hrsg: Wiegandt, K. & Welzer, H. Frankfurt a. M.: S. FISCHER Verlag. (Leseprobe).

06.03.2019 // Genial lokal - Geld & Gemeinwohl @ ZHAW Campus Grüental, Wädenswil
Eine gelungene Soirée mit inspirierenden Referaten von Jens Martignoni zu Regiogeld und dessen potenzierender Kraft sowie den wichtigsten Elementen einer enkeltauglichen Regionalentwicklung basierend auf den Eckpfeilern Boden, Kultur und Gemeinwohl von Uwe Burka. Die offene Diskussion zwischen Podium und Publikum lockte die Teilnehmenden aus der Reserve, eröffnete zusätzlich den Blickwinkel auf die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung und liess Raum für weiterführende Gespräche am reichhaltigen, mit lokalen Erzeugnissen garnierten Apéro-Büffet.
 
Folgendes schreibt der Wädenswiler Anzeiger über die Veranstaltung.
 

Ein herzliches Dankeschön an alle Mithelfenden, Apéro-Sponsoren und das Kernteam der Nachhaltigkeitswoche Zürich für die gute Zusammenarbeit!

03.05.2018 // Geld verstehen - eine Chance für die Region? @ fabrikbeiz, Wädenswil

Impressionen unserer Veranstaltung zu Geldbewusstsein und Regionalwährungen Anfang Mai 2018 mit Christoph Pfluger und Jens Martignoni. Unsere erste Veranstaltung diese Art in einem Land, in dem man über Geld eigentlich nicht spricht. Oder etwa doch? Christoph Pfluger, Geldreformer der ersten Stunde, erklärte uns, was Geld ist, was es tut, wo es herkommt und was momentan alles falsch läuft im globalisierten Geldsystem. Das anschliessende Referat von Jens Martignoni mit konkreten Lösungsansätzen findet sich nach der Fotostrecke.

„Warum eine Region ihre eigene Währung braucht“, Präsentation von Jens Martignoni, 03.05.2018:
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Wissenswertes zum Thema Geld...

Was ist eigentlich Geld? Was tut es? Und was nicht?

Auf diese und weitere zentrale Fragen der Technologie „Geld“ hat Christoph Pfluger, langjähriger Herausgeber des ZE!TPUNKT, eine Kurzversion seines Grundlagenwerks „Das nächste Geld“ verfasst. Das kleine Büchlein, als Anstoss zur Überwindung des kollektiven Geld-Irrtums, ist frei auf www.geld-verstehen.ch verfügbar, oder kann in physischer Form für sehr wenig „Batzeli“ hier bestellt werden (CHF 5 pro Exemplar).

PS: Wer sich nach der Lektüre denkt: „…da muss man doch endlich was machen!“, hat recht, und ist bei uns genau richtig.

Hier und jetzt die lokale Geldzukunft mitgestalten! Interessiert? Wir freuen uns über Deine Kontaktaufnahme per E-Mail an oikonomia@transition-waedenswil.ch.

 

Was läuft eigentlich falsch im vorherrschenden, globalisierten Geldsystem? Und welche Alternativen gibt es?

Die Leute von monneta.org, einem ExpertInnen-Netzwerk für mehr monetäre Vielfalt, wissen im nachfolgend verlinkten, fesch produzierten Kurzvideo ein paar gute Antworten auf diese wichtige Frage…

MONNETA: Fehler im Geldsystem?

Die abschliessende Frage im Video lautet: Wie können wir es besser machen? Wir sagen; beispielsweise mit einer eigenen Regionalwährung – ganz ohne Zinsen, und somit ohne wachsende Schuld und inhärente Umverteilung!

Dabei wären wir in der Schweiz nicht einmal die ersten mit dieser ökologisch-sozialen Idee wie die funktionierenden Initiativen Le Farinet, Leman oder Eulachtaler zeigen.